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Willkommensgruß der Mengener Stadtsoldaten

 

Wir heißen Sie herzlich willkommen auf der Internetseite der Bürgerwache Mengen.

Die Bürgerwache ist der Traditionsverein in Mengen, der die Stadt und ihre Bürgerschaft in besonderer Weise auch nach außen vertritt und repräsentiert.

  • Sie steht für die geschichtliche Vergangenheit des wehrhaften Bürgertums in vielen Jahrhunderten.
  • Sie dient der Erhaltung und Pflege heimatlichen Kulturguts und historischen Brauchtums, und setzt sich für dessen Bestehen in besonderer Weise ein.
  • Ihre Aufgabe besteht auch, besondere weltliche und kirchliche Anlässe zu begleiten, und ihnen eine zusätzliche festliche Note zu geben.
  • Sie ist die einzige historische Bürgerwehr, die seit mehr als 30 Jahren einen eigenen Männerchor aufweisen kann.
  • Dem Landesverband der historischen Bürgerwehren und Stadtgarden in Württemberg-Hohenzollern gehört die Bürgerwache Mengen als eine der mitgliederstärksten Vereine seit Beginn an.

Informieren Sie sich durch Besuch der einzelnen Seiten dieses Internetauftritts, die nach und nach vervollständigt und erweitert werden.

 

Die nächsten Termine

 

DatumZeitWo/OrtWas

Geschichte

Die Geschichte der Bürgerwache Mengen

Wann Mengen erstmals die Stadtrechte erhielt, ist nicht genau feststellbar. Kaiser Barbarossa hielt 1170 in Mengen einen Hoftag ab und ein Kaiser machte dies nur dort, wo er eine befestigte Pfalz, Burg oder Stadt vorfand. Also musste Mengen damals schon Befestigungen aufgewiesen haben. 1257 wurde Mengen in einer Urkunde als freie Stadt bezeichnet. Sehr wahrscheinlich bestand zu dieser erneuten Stadterhebung Mengens dort schon eine Befestigungsanlage samt Bürgerwehr. War es zunächst die Not und Gefahrenlage, die jeden wehrfähigen Mann zwang für seine Stadt einzutreten und zu verteidigen, so entwickelte sich immer mehr eine geregelte Wachordnung. Die Form der Ausbildung und die Art der Bewaffnung wurden durch Beschlüsse des Rats geregelt. Wörtlich ist einem Protokoll zu entnehmen: „Jeder Bürger ist kriegsdienstpflichtig. Die Bürger sind in Stadtviertel geordnet und jedes Viertel der Stadt hat eine Rotte zu stellen, denen Rottenmeister vorstanden“.

Die Waffen der Wehrmänner waren ein Harnisch, bestehend aus einem Leibschutz und einer Sturmhaube, auch Blechhaube genannt, eine Hellebarde bzw. der Langspieß und das Schwert. Als Fernwaffen dienten der Bogen und die Armbrust. Alle Waffen musste der Bürger auf eigene Kosten anschaffen. Üblich war, dass das Bogenschießen regelmäßig geübt wurde, wofür es in Mengen eine eigene Schützengesellschaft gab.

Die erste militärische Niederlage ereilte die Stadt 1343 gegen das Heer des Grafen Eberhard den Greiner von Württemberg. Die Chronik berichtet, dass die bewaffnete Bürgerwehr von Mengen im Kampf stand und namhafte Verluste erlitten hatte. Als Folge dieser Niederlage wurde die Stadt erstürmt und geplündert. 1607 wurde die Bürgerwehr erstmals mit Feuerwaffen – mit Musketen – ausgerüstet und ein Schießhaus eingerichtet. In der gefahrvollen Zeit des Dreißigjährigen Krieges erhielt die Bürgerwehr großen Zulauf. Ein Grund dafür war, dass mit dem Eintritt in die Bürgerwehr auch das Bürgerrecht verbunden war. Im Dreißigjährigen Krieg wurde Oberschwaben von schwedischen Truppen hart bedrängt, die Stadt Mengen sollte von den Schweden ganz eingenommen werden. In ihrer Not versammelten sich am 18. Mai 1632 die Einwohner von Mengen zum Gebet und hatten intensiv die Gottesmutter Maria um Beistand angerufen, deren Bildnis sich daraufhin änderte. Dichter Nebel zog auf, die Schweden konnten nicht angreifen und die Stadt war gerettet. Seither feiert die Stadt die Rettung der Stadt jährlich im Mai („Maifest“).

Nach dem Dreißigjährigen Krieg formierten sich immer mehr „stehende Heere“. städtische Bürgerwehren war jetzt nur noch Hilfstruppen. Immer mehr hatte die Bürgerwehr jetzt nur noch Parade- und Repräsentationsaufgaben. So rückte die Bürgerwache zum Empfang von Persönlichkeiten aus – zum Beispiel 1714 zum Empfang von Prinz Eugen oder 1761 zum Empfang des Reichsprälaten von Petershausen. Am 2. Mai 1770 paradierten 90 Bürger mit „gewehrter Hand sowie Schulkinder mit Holzgewehren“ der österreichischen Kaisertochter Maria Antonia, der späteren  Marie Antoinette. Sie war auf ihrem Brautzug von Wien nach Paris und hielt in Mengen Einkehr.

1806 wurde Mengen württembergisch. Nach anfänglicher Ablehnung waren Bürgerwehren von der „neuen“ Herrschaft dann doch gerne gesehen. In den städtischen Protokollen finden sich viele Hinweise, dass die Bürgerwehr (60 Grenadiere) mit ihrer „türkischen Musik“ (24 Mann) regelmäßig paradiert und an Fronleichnam von der Stadt ihren Sold erhält. 1826 wurde auch eine Fahne angeschafft. Die Stadtsoldaten trugen damals dunkle Hosen, einen blauen Rock und weiße Kreuzbänder. Markant war die große Bärenfellmütze der Stadtsoldaten.

Die Tradition der Bürgerwache hält sich auch im Ersten und Zweiten Weltkrieg. Mit Einschränkungen rückte die Bürgerwache sowohl während der Kriegsjahre als auch danach bei festlichen Anlässen aus. 1952 erfolgten eine Neuuniformierung und die Aufstellung eines zweiten Zuges nach dem historischen Vorbild von 1820 bis 1848. Zum Heimat- und Kinderfest 1952 wurde erstmals eine Kindergruppe aufgestellt, die „kleine Bürgerwache“ war geboren.

 
 

Ranghöchster Offizier der Bürgerwache ist der Hauptmann. Er hat die Befehlsgewalt. Sichtbares äußeres Zeichen seiner Macht ist sein weißer Busch, sein Dienstgradabzeichen auf den Epauletten,  am Ärmel und seine Feldbinde.

Major und Kommandant Georg Bacher

Hauptleute der Bürgerwache Mengen seit 1828:

  • 1828 Bolter, Alois
  • 1837 Jutz, Lorenz
  • 1848 Sigrist, Ph. Jacob
  • 1876 Jung, Martin
  • 1901 Keßler, Raymund
  • 1911 Blank, Karl
  • 1951 Bosch, Karl
  • 1954 Mannhart, August
  • 1962 Keßler, Erwin
  • 1980 Schröter, Willi
  • 1990 Kieferle, Josef
  • Seit 1999 Bacher, Georg

Georg Bacher wurde im März 2015 zum Stellvertreter des Landeskommandanten gewählt. In dieser Funktion trägt er den Dienstgrad eines Majors. Dieser Dienstgrad ist jedoch ausschließlich an die Person Georg Bacher gebunden.

Patenschaften:

Gliederung

Kommando und Vereinsführung
Major Georg Bacher
Spielmannszug
Musikzug
I. Zug
II. Zug
Artilleriezug
Kleine Bürgerwache
Bürgerwach-Chor

Aktuell 2025


Volkstrauertag 2025

Einer guten Tradition folgend hatte die Stadt Mengen in Person von Bürgermeister Philip Schwaiger die Bevölkerung am vergangenen Sonntag zu einer Feierstunde anlässlich des Volkstrauertags am Kriegerdenkmal auf dem städtischen Friedhof eingeladen.

Der Bürgerwache folgend bewegte sich der Zug vom Rathaus durch die Innenstadt zum Friedhof. Dort nahmen die Fahnenabordnungen der teilnehmenden Organisationen und Vereinen Aufstellung.

Moderator Armin Franke führte zu Beginn seines Vortrags in die Geschichte des Kriegerdenkmals ein, das vor nunmehr einhundert Jahren eingeweiht wurde.

„An dieser Stelle war diese Grünfläche noch mit 104 weißen Kreuzen bestückt, welche an die gefallenen und vermissten Bürger der Stadt im Ersten Weltkrieg erinnerten. Das an dieser Stelle stehende alte Friedhofskreuz, das heute auf dem Missionsberg seinen Platz gefunden hat, wurde durch das steinerne Ehrenmal ersetzt“, berichtete Franke und ging auf die weitere Geschichte mit Nennung des Weihevorgangs ein. „Die einzige Inschrift,   mit der das neue und schlichte Denkmal mit den Figuren des für alle aufopfernden Heilands, seiner Mutter Maria und des zur Versöhnung mahnenden Apostels Johannes versehen war, lautet Unseren Gefallenen 1914-1918.“ Laut Franke wurde seinerzeit auf andere Symbolik verzichtet, die die Stadt drei dauernde Ehrenzeichen für die Kriegsopfer gestiftet hatte: Das Ehrenmal, das Eiserne Buch der Stadt Mengen und die große Krieger-Gedächtnisglocke. Mit der Neuerrichtung des Ehrenmals verschwanden die weißen Holzkreue auf der Grünfläche.

„Allerdings“, so fuhr Franke fort, „standen kaum 20 Jahre danach abermals Kreuze auf dem Platz, jetzt für die gefallenen Soldaten und vermissten Söhne der Stadt. Mehr als 270 Bürger hat der Zweite Weltkrieg die Einwohnerschaft der Stadt gekostet“. Im Jahr 1956 wurden dann die Stelen mit den Namen aller in beiden Weltkriegen gefallenen und vermissten Personen errichtet.

Den musikalischen Teil der Feierstunde eröffnete der Musikzug der Bürgerwache mit einem Choral.

Elia Wohlwender, Schüler der 11. Klasse des Gymnasiums Mengen, trat als Vertreter der jungen Generation ans Rednerpult. Den Volkstrauertag bezeichnet er als einen nicht einfachen Tag, als still, manchmal unbequem, aber wichtig. Ein Tag, der uns erinnert, dass frieden niemals selbstverständlich ist. Die Generation, für die er hier stehe, die in einem vereinten, friedvollen  Deutschland aufwachsen darf, spüre trotzdem, dass Friede etwas Fragiles ist. Mit Blick auf die Bilder aus der Ukraine, aus dem Nahen Osten und aus allen Regionen, in denen Menschen fliehen, leiden und sterben, sind Krieg und Gewalt nicht mehr nur Kapitel  in unseren Geschichtsbüchern, sondern wieder Realität mitten in Europa, mitten in unserer Zeit.

Die Einladung des Volkstrauertags lautet zu verstehen, was diese Erinnerung heute bedeutet: Aufforderung , über Verantwortung zu sprechen, auch über unsere eigene. Seinem Glauben nach heißt Erinnerung auch, nach vorne zu schauen und aus der Vergangenheit zu lernen.

Bevor Bürgermeister Philip Schwaiger die Gedenkansprache hielt, schloss Pfarrer Stefan Einsiedler von der katholischen Pfarrgemeinde seinen Beitrag mit einem Gebet für die Angehörigen der Bundeswehr, der Rettungskräfte und allen Menschen, die verletzt, gefangen, entführt und in  den kriegerischen Auseinandersetzungen ums Leben kommen.

In seinem Willkommensgruß dankte der Bürgermeister den anwesenden Mitbürgerinnen und Mitbürgern, sowie allen Mitwirkenden, die die Gedenkstunde mitgestalten und mit einem eigenen Beitrag bereichern.

„Der Volkstrauertag ist älter als die Bundesrepublik selber. Seine Gründung geht auf einen Vorschlag des Volksbunds Deutscher Kriegsgräberfürsorge zurück, um an die unzähligen Opfer des Ersten Weltkriegs zu erinnern, und in der Hoffnung, dass die Erinnerung an den Schrecken und all das Leid eine Mahnung sei, die den Frieden sichern könne“, teilte der Bürgermeister der Versammlung mit. „Leider“, fuhr er fort, „müssen wir heute, mehr als einhundert Jahre später, müssen wir leider zugeben, dass sich diese Hoffnung nicht erfüllt hat, denn dem Ersten folgte der Zweite Weltkrieg, der wieder Millionen von Menschen sinnlos das Leben kostete“. 

Obwohl wir hier bei uns das Glück haben, die Idee des Friedens weitestgehend zur Realität zu haben, herrschen nach wie vor Terror, Hass und Angst auf dieser Welt. Täglich sterben an deren Folgen Hunderte von Menschen, müssen ihre Heimat verlassen, verlieren ihre Familien und brechen in eine ungewisse Zukunft ohne jegliche Sicherheit auf. Die Zahl der Menschen, an die wir am Volkstrauertag gedenken müssen, sollte uns zu denken geben.

Eingehend auf seine persönliche Situation erklärte Philip Schwaiger, dass er nie habe Krieg erfahren, nie um sein Leben fürchten müssen und im Frieden aufgewachsen zu sein. Dieser Friede sei für ihn immer selbstverständlich gewesen. Dieses Glück hätten aber nicht alle Menschen. Auch bei uns in Mengen gebe es Menschen mit Fluchterfahrung, von denen einige bereits um ihr Leben fürchten, alles zurücklassen und in ein fremdes Land gehen mussten, in dem sie nicht unbedingt von allen herzlich empfangen wurden. Dinge, die sie erleben mussten, könne sich seine Generation nicht einmal annähernd vorstellen. Je länger er darüber nachdenke, wie viel Glück wir haben durften, in Frieden aufwachsen zu können, werde er umso dankbarer.

Wie es sein kann, dass trotz all dem Geschehenen noch nicht überall Frieden herrsche, stelle er sich Fragen, ob die Menschheit nichts aus ihren Fehlern gelernt habe, wie es sein könne, dass nach wie vor im Namen verstiegener Ideologien, ob in Diktaturen oder durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine, Millionen von Menschen sinnlos irh Leben lassen müssen. Weiter frage er sich, wie es sein kann, dass hilfebedürftige Menschen abgewiesen werden. Wie kann man das ändern, können wir überhaupt etwas ändern?

Er stelle die Frage, ob wir nicht eigentlich machtlos sind in Anbetracht der großen Macht, die die Regierungen dieser Welt besitzen. Ob es nicht sie sind, die über Krieg und Frieden entscheiden. Dabei verwies er auf ein Zitat der jüdischen deutsch-amerikanischen Publizistin Hannah Arendt, die einmal gesagt habe: „Macht [..] besitzt eigentlich niemand, sie entsteht zwischen Menschen, wenn sie zusammen handeln [..]“. Demzufolge wären es also nicht unsere Regierungen, die über Krieg und frieden entscheiden, sondern die Menschen selbst, die alle zusammen die Macht haben, Frieden zu schaffen und zu wahren.

Zum Abschluss seiner Gedenkrede rief der Bürghermeister dazu auf, den Volkstrauertag zu nutzen, um in erster Linie der unzähligen Gefallenen zweier Weltkriege zu gedenken. Waren es doch in Mengen 88 Gefallene und 16 Vermisste im Ersten Weltkrieg, und 220 Gefallene und 52 Vermisste im Zweiten Weltkrieg. Ebenso der unzähligen Menschen, die durch Krieg aus ihren Familien gerissen wurden, die unzähligen zivilen Kriegsopfer, der unzähligen Ermordeten, die aufgrund verstiegener Ideologien sinnlos ihr Leben lassen mussten, an all die Opfer von Krieg, Hass, Vertreibung und Terror. Sie sollen uns mahnen, aus der Vergangenheit zu lernen und danach zu handeln.

Der Bürgermeister schloss mit dem Aufruf, Sorge zu tragen, dass populistische Strömungen nicht die Oberhand gewinnen durch Ködern der Menschen mit scheinbar einfachen Antworten und Lösungen.

Zu den Klängen des Lieds vom Guten Kameraden und Gewehrsalven beider Züge der Bürgerwache legte Bürgermeister Philip Schwaiger mit Kameraden der Feuerwehr und der Reservistenkameradschaft Kränze am Ehrenmal ab.


Wir trauern um unseren Kameraden

Herbert Beutel

Herbert Beutel stand mehr als 40 Jahre im aktiven Dienst der Bürgerwache. Wir verlieren in ihm einen großartigen Menschen, der immer bereit war, sich um die Belange seiner Kameraden zu kümmern.

Nach einer schöpferischen Pause von 1997 bis 2001 hat sich Herbert erneut zum Dienst gemeldet und die Funktion des Fouriers übernommen. Zu seinen Aufgaben gehörte das Waffenreinigen, das Laborieren der Munition und das Instandsetzen der Gewehre. Als Artillerist war er für beide Kanonen verantwortlich.

Im Jahr 2011 hat er zusätzlich das Amt des Kompaniefeldwebels übernommen und dieses bis zu seinem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst zur vollen Zufriedenheit und Anerkennung ausgeführt.

Als Bischof Nikolaus hat er bei den Abenden Anfang Dezember in gekonnter Weise die Anekdoten und die im Lauf des zu Ende gehenden Jahres gesammelten Ausrutscher seiner Kameraden humorvoll zur Erinnerung gebracht. Dabei hielten sich Lob und Tadel in etwa das Gleichgewicht.

Zudem war Kamerad Herbert mehr als 20 Jahre Mitglied im Verwaltungsrat und somit die Geschicke und Erfolge der Bürgerwache maßgeblich mitgestaltet. Sein Wort hatte stets Gewicht. Dienen war für ihn keine Last. Es gehörte einfach für ihn mit dazu.

An seinem Grab dankte Major und Kommandant Georg Bacher dem Verstorbenen und bescheinigte ihm die Wertschätzung seiner Kameraden im bunten Rock. Für sie sei er ein Vorbild mit vielen Talenten gewesen.



Unsere Kanoniere wecken die Saulgauer Bevölkerung am Tag des Landestreffens mit sechs Salven aus der großen Kanone von der Schillerhöhe aus.



Mit Oberfeldwebel Joachim Schwarz mussten wir im ersten Halbjahr bereits den zweiten Kameraden vom I. Zug zu Grab tragen. Beim Jahrtag wurde ihm das Ehrenkreuz für 40 Jahre aktivem Dienst in der Bürgerwache verliehen. Seine schwere Krankheit erlaubte es ihm leider nicht, die Ehrung an diesem Tag entgegen zu nehmen. Kurz vor seinem Tod an Christi Himmelfahrt hat ihm Major Georg Bacher die Auszeichnung in seiner Wohnung ausgehändigt.

Am 6. Juni haben wir auf dem Friedhof von ihm Abschied genommen. Die Kameraden des I. Zugs gaben ihm zum Lied des Guten Kameraden, gespielt vom Musikzug, mit einer Salve die letzte Ehre. Mit der Bürgerwache haben auch die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Joachim Schwarz gewürdigt.



Am Jahrtag 2021 hat unser Kamerad vom I. Zug, Oberfeldwebel Alois Boßlet das Ehrenkreuz in Gold für 50 Jahre aktive Dienstzeit im Bunten Rock erhalten. Am 21. Februar mussten wir Abschied von ihm nehmen und ihn auf dem Friedhof zu Grab tragen. Zum Lied des Guten Kameraden, gespielt vom Musikzug, gaben die Kameraden des I. Zugs ihm mit einer Salve die Ehre.



Jahrtag wird zum Oberschwäbischen Landestreffen

Rege Teilnahme von Abordnungen befreundeter Garden und Wehren

Die erste Veranstaltung in Uniform ist immer der Bürgerwachjahrtag am dritten Samstag im Januar. Heuer fand er zum 141. Mal statt.

Zum Antreten vor dem Bürgerwachheim fanden sich Abordnungen aus Friedrichshafen, Munderkingen, Altshausen, Ehingen, Sigmaringen und Bad Saulgau ein. Wie grundsätzlich in jedem Jahr haben Schützen der seit inzwischen mehr als einem halben Jahrhundert befreundeten Schützenkompanien aus Schlanders, Göflan und Kortsch in Südtirol den Weg über die Alpen auf sich genommen, um mit uns den Jahrtag zu begehen.

Im Anschluss an die Eucharistiefeier in der Liebfrauenkirche, die musikalisch vom Musikzug und dem Bürgerwachchor mitgestaltet wurde, marschierten die Teilnehmer unter Führung des Spielmannszugs nach Ennetach zum Bürgerhaus. Aus der von der Familie Krezdorn und Heinz Weiß betriebenen Küche schlug bereits der Duft von Gebratenem in die Nasen, und die emsigen Mitglieder des FC Mengen standen in den Startlöchern, um die Festgäste rasch mit Getränken und danach mit Speisen zu versorgen.

Major und Kommandant Georg Bacher nutzte in seinem Willkommensgruß die Gelegenheit, den Gästen aus der Bevölkerung, die zum ersten Mal am Jahrtag teilnahmen, die Geschichte, den Nutzen und den Zweck der Bürgerwache zu erklären. Der Begrüßung der Ehrengäste und der Abordnungen folgten Dank und Anerkennung der Helferinnen und Helfer, die zum Gelingen der Veranstaltung beitragen.

Den Reigen der Grußadressen eröffnete Bürgermeister Philip Schwaiger. Ihn beeindruckte vor allem die Teilnahme der Kameraden aus Südtirol, die trotz der Entfernung durch ihre Freundschaft mit der Bürgerwache die gemeinsamen Werte von Kameradschaft  und Tradition über die Ländergrenzen hinweg bewiesen. Zum Bürgerwachjahrtag nannte Schwaiger auch den Handwerker- und den Meierschaftsjahrtag. Damit sei Mengen bundesweit die einzige Gemeinde, die eine solche Zahl an Jahrtagen von Traditionsvereinigungen aufzuweisen habe und aktiv pflegt. Weiter ermunterte der Bürgermeister, eifrig um Nachwuchs zu werben, dankte Georg Bacher und der gesamten Wehr für ihr Engagement im Ehrenamt, das er als Basis für ein Funktionieren der Gesellschaft bezeichnete.

Altbürgermeister und Ehrenleutnant der Bürgerwache Stefan Bubeck überbrachte die Grüße von Landrätin Stefanie Bürkle, und in seiner Funktion als Stellvertreter des Vorsitzenden des Freundeskreises der historischen Bürgerwehren, Milizen und Stadtgarden in Baden-Württemberg, Landrat a.D. Lothar Wölfle auch dessen Grüße. Den anwesenden Kameraden der Patenwehr Saulgau, die im Juli in Zusammenhang mit dem Bächtlefest das Landestreffen ausrichten werden, überbrachte Bubeck die frohe Kunde, dass der Freundeskreis mit einem finanziellen Beitrag die Organisation unterstützen werde.

Als Mitglied des Beirats im Landeskommando wünschte Hauptmann Josef Stocker, Kommandant der Bürgerwache Ehingen (Donau) in Vertretung des Landeskommandanten der Versammlung einen guten Verlauf.

In  Vertretung des erkrankten Kommandanten der Saulgauer Patenwehr, dem „Gedde oder besser zutreffend der Godde“ und für alle teilnehmenden Abordnungen gratulierte Oberleutnant Andreas Brändle der Bürgerwache zum Jahrtag. Danach gab er einen kurzen Bericht über die laufenden Vorbereitungen zum Landestreffen und lud zur Teilnahme ein.

In Antwort auf diesen Vortrag bedankte sich Georg Bacher für die Unterstützung des Bürgerwachchors durch Kameraden der Bürgerwache Saulgau.

Einen Rückblick auf die beiden Jubiläumsfeiern zum Bestehen 50 Jahre Freundschaft zwischen der Bürgerwache Mengen und den Schützenkompanien in Schlanders, Göflan und Kortsch im Zusammenhang mit dem Fuhrmannstag in Mengen und dem Fest Maria Namen in Schlanders gab der ranghöchste Angehörige der südtiroler Delegation, Leutnant Lorenz Gruber. Zusammen mit Martin Wielander übergab Gruber das übliche Geschenk in Form einer dickbäuchigen Glasflasche mit köstlichem gebrannten Inhalt. Einem unglücklichen Zustand zu verdanken landete diese fälschlicherweise sofort beim Spielmannszug.

Im Anschluss an die Grußworte leitete Major Bacher über zu den Ehrungen für langjährige Treue im aktiven Dienst als Bürger im bunten Rock. Bei jedem zu ehrenden Kameraden hatte der Kommandant eine oder gar mehrere Anekdoten parat, die nicht nur zu Heiterkeit beim Publikum führten, sondern auch zu Beifall. Für zehn Jahre erhielten die Unteroffiziere Markus Rädle und Volker Stuwe vom Zweiten Zug die Auszeichnungen des Landesverbands und der Stadt. 30 Jahre dient Gregor Schräder vom Musikzug als Trompeter im Musikzug. Infolge gesundheitlicher Gründe konnte Oberfeldwebel Joachim Schwarz die Ehrung für 40 Jahre Treue im Ersten Zug nicht am heutigen Tag entgegennehmen. Ihm werden Abzeichen und Urkunde nachträglich ausgehändigt. Ein halbes Jahrhundert, also 50 Jahre tragen Klaus Merk im Musikzug und Manfred Paul Müller im Zweiten Zug das Ehrenkleid der Bürgerwache. Müller führt seit mehr als zehn Jahre auch als Schatzmeister die Kasse des Vereins.

Von links: Lt Stefan Bubeck, Lt Manfred Müller, BM Philip Schwaiger, Franz Gruber, Manfred Paul Müller, Klaus Merk, Gregor Schräder, Volker Stuwe, Markus Rädle, OLt Joachim Krezdorn, Mj Georg Bacher.

Selten erreichen aktive Kameraden einer historischen Bürgerwehr oder Stadtgarde die Würdigung, die zur Verleihung des Verdienstkreuzes des Landesverbands mit der Zahl 60 führt.  Ehrentambourmajor Franz Gruber war heuer der Kandidat für diese Auszeichnung. Kommandant Bacher erinnerte an den Jahrtag 2015, als er Franz Gruber und seinem Cousin Siegfried Gruber die Ehrung für 50 Jahre aushändigte. Leider wurde Siegfried 2020 Opfer der Corona-Pandemie. Zu seinem Andenken erhob sich die Festgemeinschaft von den Plätzen. Als Bacher Franz Gruber nach vorne rief und die Ehrung bekannt gab, spendeten die Kameradinnen und Kameraden des Spielmannszugs  frenetischen Beifall im Stehen, der auch die übrigen Gäste im Saal erfasste.

Nachdem Major Bacher und Bürgermeister Schwaiger die Abzeichen angeheftet hatten, ergriff Oberleutnant Joachim Krezdorn als Stellvertreter des Kommandanten das Wort, um Georg Bacher für sein Wirken in 26 Jahren als Kommandant und Vorsitzender, sein ausgezeichnetes Engagement und seine tatkräftige Unterstützung der Wehr Danke zu sagen. Nach Verlesen seines Lebenslaufs im Dienst der Bürgerwache, angefangen von der Kleinen Bürgerwache über den Spielmannszug bis zum Hauptmann und Kommandanten, und letztlich sogar im Dienstgrad eines Majors zum Stellvertreter des Landeskommandanten, überreichte ihm Krezdorn ein goldfarbenes Koppelschloss als Symbol für sein verbindendes Wirken unter den Mitgliedern der Bürgerwache sowie Dank für alles, was er für die Bürgerwache und die Stadt geleistet hat.  Abschließend betonte der Oberleutnant die Freude auf die kommenden Jahre mit Georg Bacher an unserer Seite als Kommandant, Vorbild und Freund. Ein dreifach ausgerufenes Hoch aus allen Mündern beendete den offiziellen Teil, und überließ das Podium dem Bürgerwachchor, mit Dudelsack instrumental unterstützt von Peter Wetzel, Musiker im Spielmannszug der Bürgerwache Saulgau, dem eigenen Musik- und dem Spielmannszug zur weiteren Unterhaltung.


Bildergalerie unter der Adresse:

https://www.flickr.com/photos/buergerwachemengen/albums/72177720323251441


Bürgerwache beginnt das neue Jahr mit ihrer Generalversammlung

Bürgermeister Philip Schwaiger zum ersten Mal bei seiner Leibgarde

Sehr gut besetzt mit Mitgliedern der Bürgerwache, fand der Kommandant der Mengener Stadtsoldaten, Major Georg Bacher das Probelokal der Stadtkapelle am Dreikönigstag vor.

Nach 26 Jahren als Kommandant zog er in seiner Begrüßung und seinem Rechenschaftsbericht ein absolut positives Resümee und lobte den Zusammenhalt und die Kameradschaft seiner Truppe.

Im Besonderen erwähnte er den Auftritt der Bürgerwache in Stuttgart bei der Verabschiedung des Sparkassenpräsidenten Peter Schneider. Dort habe die Bürgerwache einen hervorragenden Eindruck hinterlassen.

Das Vereinsjahr ließ der Schriftführer Franz Feinäugle in einem Filmchen ablaufen, welcher Erinnerungen an die vielen Termine und großartigen Erlebnisse aufleben ließ.

Das Landestreffen in Bad Saulgau in diesem Jahr war für Tambour-Major Michael Feinäugle Grund genug, seinen Zug auf diesen Termin einzuschwören und er forderte nach Möglichkeit eine vollzählige Teilnahme ein.

Mit einem Lächeln präsentierte Schatzmeister Manfred Paul Müller sein immenses positives Zahlenwerk der Versammlung.

Sein besonderer Dank galt neben den Kameraden Hans-Jürgen Lehleiter und Klaus Feinäugle für den vorbildlichen Probenbesuch, und Tobias Bosslet und André Streich für die erfolgreiche Probenarbeit.

Kompaniefeldwebel Dietmar Hinderhofer fand neben lobenden Worten für die Ausrückmoral und als Mutter der Kompanie auch ein paar verbesserungswürdige Punkte.

Oberleutnant Joachim Krezdorn hatte wie jedes Jahr die schöne Aufgabe, die anstehenden Beförderungen und Ehrungen des kommenden Jahrtages zu verkünden.

Leutnant Manfred Hermann Müller stellte die Termine des kommenden Jahres vor und warb als Tutor des Bürgerwach-Chores mit Herzblut um Zuwachs für diese einzigartige Gruppierung innerhalb der Wehr.

Premiere für den neuen Bürgermeister Philip Schwaiger war dieser Termin bei seiner „Leibgarde“, die Bewahrung von Tradition, den Zusammenhalt und den Status als Aushängeschild Mengens legte er den Bürgern im Bunten Rock ans Herz.

Klaus Voggel überraschte das Kommando der Wehr und die Versammlungsteilnehmer mit dem Plan, bei Mengen International die Bewirtung vor der Martinskirche und dem Heim wie bei der erfolgreichen Aktion der Stadtkapelle am Fuhrmannstag 2024 mit der gesamten Bürgerwache zu wiederholen und fand dafür die absolute Zustimmung der Versammlung.

Nachdem die Sternsinger aus Kapazitätsgründen die Versammlung leider nicht besuchen konnten, wurde die Versammlung mit dem Bürgerwachlied beendet.

Text: Franz Feinäugle – Fotos: Markus Haile


Vereinsheim

Unser Bürgerwachheim

Bürgerwache erhält das Mesnerhaus als Heim

Mit dieser Schlagzeile berichtete die Schwäbische Zeitung über die Jahreshauptversammlung der Bürgerwache Mengen, die traditionsgemäß am Dreikönigstag, dem 6. Januar 1978 abgehalten wurde. Hauptmann Erwin Keßler gab dabei bekannt, dass die Bürgerwache in Bälde ein eigenes Heim bekomme. Die Stadt Mengen habe der Wehr das Mesnerhaus bei der Martinskirche überlassen. Keßler dankte Bürgermeister Hermann Zepf und den Stadträten für das gezeigte Wohlwollen. Die Bürgerwache muss das Fachwerkhaus renovieren und unterhalten. Das Kommando hofft, so heißt es weiter im Text, dass die Wehr ebensoviel Eigeninitiative entwickelt, wie eine Anzahl anderer Vereine in Mengen.

Am 26. Juli 1978 wurde im Notariat Mengen der Grundstücksübereignungsvertrag geschlossen. Darin verpflichtete sich die Stadt Mengen, das Eigentum an diesem Grundstück auf die Bürgerwache Mengen e.V. zu übertragen. Die Bestimmungen des Vertrags verpflichten die Bürgerwache, auf ihre Kosten das Gebäude nach den Vorstellungen , beziehungsweise Auflagen des Staatlichen Denkmalamts zu renovieren, Dach und Außenhaut innerhalb von drei Jahren instandzusetzen und das Gebäude stets im Rahmen des Zumutbaren zu erhalten und pfleglich zu behandeln.

Bei der Jahreshauptversammlung am 6. Januar 1979 belegte der letzte Tagesord-nungspunkt die Renovierung des künftigen Vereinsheims. Nach einer vorhergegangenen Besprechung mit Stadtbauamt und Denkmalspflege war zunächst eine Bauaufnahme erfolgt. Auf dieser Grundlage fertigte der Architekt die Umbaupläne und stellte diese der Versammlung vor. Vordringlich sei die Bildung eines Bauausschusses und eine Einteilung von Arbeitsgruppen. Um die beträchtlichen Kosten zu senken sei viel Eigenleistung erforderlich. Ein baldiger Beginn der Arbeiten wurde beschlossen. Im künftigen Vereinsheim sollen die Waffen- und Bekleidungskammer, ein Büro- und Archivraum sowie ein Aufenthaltsraum geschaffen werden

Daraufhin sah man jeden Abend und an den Samstagen aktive und auch passive Mitglieder intensiv arbeiten. Die Bemühungen der Wehr haben in der Bevölkerung ein lobendes Echo gefunden. Deren Spendenbereitschaft, ausgelöst durch einen Aufruf, erbrachte ordentliche Finanzmittel. Auch ansässige Firmen unterstützten mit teilweise kostenlosen Materiallieferungen.

Im Laufe der Arbeiten wurde eine Gravierung L.W. 1596 freigelegt, die letztlich die Epoche der Entstehung des Hauses bewies.

Mit einem Tag der offenen Tür stellte die Bürgerwache ihr schmuckes Heim der Öffentlichkeit vor und bedankte sich auch damit für die Unterstützung. An diesem Tag war ein gewaltiger Ansturm von Interessenten zu verzeichnen. Nicht nur Einheimische wollten sich das neugeschaffene Vereinsheim der Bürgerwache anschauen, auch Vertreter der benachbarten Garden und Wehren überbrachten den Mengener Stadtsoldaten ihre Glückwünsche.

Seither hat die Bürgerwache nicht nur Platz für ihre Ausrüstungen und Material. Im Erdgeschoss sind Kleiderkammer und Fahnendepot, sowie Waffenkammer und Garage für die Kanonen untergebracht. Ein gemütlicher Aufenthaltsraum, die „Erwin-Keßler-Stube“, eine kleine Küche und die Sanitäranlagen belegen das mittlere Geschoss. Spielmannszug und Bürgerwachchor haben im Obergeschoss ihren Probenraum.